Interview mit Alvaro Tapia Hidalgo
Alvaro Tapia Hidalgo ist Grafikdesigner und Filmemacher und stammt ursprünglich aus Chile. Momentan lebt und arbeitet er in Granada, Spanien. Seit längerer Zeit verkauft der Künstler seine wundervollen Bilder bereits über ARTFLAKES – schaut euch auf jeden Fall seinen Shop bei Artflakes und sein Portfolio an, um mehr von seinen eindrucksvollen Illustrationen zu sehen.
Hidalgos farbenfrohe Portraits von Menschen und Tieren haben uns sofort fasziniert, weshalb wir ihn fragten, ob er Lust hätte, uns ein paar Fragen zu beantworten. Nach dem Klick könnt ihr das ganze Interview lesen!
Seit wann und warum bist du künstlerisch tätig?
Ich bin mir nicht bewusst, Kunst zu machen. Ich weiß allerdings, das ich persönliche und kreative Arbeiten mache, die manche Leute mit einem gewissen künstlerischen Wert in Verbindung bringen. Ich wurde in Grafikdesign und Film ausgebildet; beide Bereiche erfordern kreative Arbeit. Mit dem Grafikdesign habe ich 1992 angefangen, mit Filmen 2002.
Bezüglich meiner Illustrationen könnte man sagen, dass ich damit 2007 angefangen habe. Warum? Nunja, ich muss Dinge kreieren, nehme ich an, und diesen Prozess durchlaufen von einer Idee zu einem fertigen Werk, sei es Design, etwas audiovisuelles oder eine Illustration. In meinem Fall bin ich von einem Bereich in den nächsten gerutscht und sie haben sich gegenseitig ergänzt. Von Design zu Animation, von Animation zu Film und von Film zur Illustration, womit ich übrigens die meiste Zeit verbringe.
Welche Art von Kunst machst du?
Hauptsächlich Illustrationen mit verschiedenen Materialien, traditionelle Techniken und digitale Arbeiten.
Woher nimmst du deine Inspiration?
Meine Inspiration ziehe ich aus verschiedenen Quellen. Ich glaube dass jeder Reiz, jede Situation oder Kontext Anregungen erzeugt, die die kreative Arbeit beeinflussen. Meine Illustrationen sind hauptsächlich von Filmikonen inspiriert, sowie Schurken und Outsidern, deren Gesichtsausdruck Horror und Furcht verrät. Es macht mir darüber hinaus Spaß, neue Interpretationen von Künstlern zu schaffen, z.B. Maler, Schriftsteller, Musiker, Regisseure etc. Ich mag auch medizinische und wissenschaftliche Grafiken aus den 40ern und 50ern, sowie Science Fiction und Retrofuturistische Bilder. Eine weitere Quelle meiner Inspiration ist die städtische Kultur, besonders städtische Charaktere und Mode, verschiedene Stile und Trends und wie Menschen Kleidung tragen. Vor kurzem habe ich an einer Serie gearbeitet, die sich auf die Bilder aus Modemagazinen der 50er und 60er bezieht.
Wie sieht ein gewöhnlicher Arbeitstag bei dir aus?
An einem normalen Tag frühstücke ich, koche, esse zu Mittag, mache eine halbe Stunde Pause, arbeite, gehe eine Stunde spazieren, arbeite weiter. Diese Routine zieht sich so von 9:30 Uhr bis 3 Uhr morgens, je nachdem welche Aufträge ich habe.
Wie verbringst du den perfekten Sonntag?
Ich würde lange schlafen, im Bett frühstücken, essen gehen, ein Museum, eine bestimmte Ausstellung oder ein Konzert besuchen oder einfach einen Spaziergang machen, bei Sonnenuntergang auf der Terrasse einer Bar ein kaltes Bier genießen, einen Film schauen und dann wieder schlafen. Das wäre der perfekte Sonntag!
Welche Schokoladensorte magst du am liebsten?
Ich bin kein großer Fan von Schokolade. Schokolade mit Mandeln wäre vielleicht etwas für mich.
Zeige mir dein liebstes Kunstwerk (von dir oder einem anderen Künstler)
Tongue, das war eine meiner ersten Illustrationen nachdem ich in Manchester, UK angekommen war. Es ist eine sehr einfache Illustration, die aber eine starke visuelle Wirkung vermittelt. Verrückt. Von einem bekannten Künstler würde ich am ehesten die Werke von Francis Bacon nehmen.
Wen sollten wir als nächstes interviewen?
Ruben Ireland, wenn ihr das noch nicht getan habt. Ich liebe seinen Stil, er geht sehr elegant mit Textur und Schatten um, sowie mit Form und Raum und der Atmosphäre, die seine Charactere vermitteln.
Wenn du mit einem berühmten Künstler – tot oder lebendig – Kaffee trinken könntest, wen würdest du wählen?
Marcel Duchamp
Wie lautet dein Lebensmotto?
Uf! … Das weiß ich nicht… Meine Frau nennt mich immer einen Nihilisten, aber da bin ich mir nicht so sicher!
Dankeschön, Alvaro!