Interview mit Andrew B. Myers
Der in Toronto lebende Fotograf Andrew B. Myers fotografiert willkürlich Objekte wie Spielzeuge, VHS-Kassetten, Globen oder alte Schreibmaschinen aus den 80ern. Charakteristisch für Myer’s Arbeiten ist dessen Farbauswahl, Bildkomposition und Struktur. Auf eine oftmals unterhaltsame Art und Weise kombiniert er in seine Fotografien Elemente der Popkultur und der Nostalgie.
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Seit wann und warum bist du künstlerisch tätig?
Schon seit dem ich ein Kind war, habe ich mich immer sehr intensiv für’s Zeichnen interessiert. Es war die eine Sache in der ich besser war als alle die anderen Kinder denen ich begegnete. Ich war nämlich nicht sonderlich gut in Sport oder dergleichen. Ich begann allerdings erst meine Gedanken wirklich schweifen zu lassen und mich auszudrücken als ich in die Pubertät kam, und als ich 18 war nahm ich das erste Mal eine Kamera in die Hand und fing an die Fotografie, die mich bis zu diesem Zeitpunkt nie wirklich interessiert hatte, zu lieben.
Woher nimmst du deine Inspiration?
Mich inspirieren die verschiedensten Sachen, von Mustern an Wänden über zwei Farben die zufällig nebeneinander sind bis hin zu Werbung, alten Fotos und Populärkultur.
Wenn du jemanden deine Kunst beschreiben müsstest, der sie noch nie gesehen hat, wie würdest du sie beschreiben?
Ich würde sagen, dass es eine Mischung aus etwas ist, das widernatürlich oder merkwürdig ist, und einem kindlichen Gebrauch von Farbe.
Du benutzt für deine Arbeiten den Salzdruck, kannst du ihn kurz beschreiben? Wie funktioniert er?
Ich habe den Salzdruck nur für ein paar Bilder benutzt, es ist eigentlich ein Gerücht das die Runde im Internet macht, dass ich ihn für alles benutze. Es wäre unmöglich durch diese Technik ein Farbbild zu machen und ich bin sicher ein paar Leute wissen dies auch. Ich habe ihn für eine Serie mit dem Titel „Xing“ benutzt, in der Menschen in bizarren Formationen laufen (später sah ich übrigens, dass ein Musikvideo es kopiert hat bzw. zufällig auch auf die Idee gekommen ist). Es ist ein fotografisches Verfahren bei dem auf mit Salz und Silbernitrat beschichteten Papier ein Negativ mittels Sonnenlicht belichtet wird.
Deine Fotografien werden als „malerisch“ beschrieben, hast du jemals darüber nachgedacht die Kamera beiseite zu legen und zu malen?
Ich male sehr gerne, aber das einzige Medium, dem ich mich zu diesem Zeitpunkt zuwenden würde, ist der Kurzfilm. Ich finde, wenn mein Gebrauch von Licht und Farbe als „malerisch“ empfunden wird, ist das ein großes Kompliment.
Wie sieht ein normaler Arbeitstag von Andrew B. Myers aus?
Es könnte alles sein. Ich arbeite sowohl in der bildenden Kunst als auch in der Werbung, in meinem Leben gibt es dadurch immer etwas Neues. Sobald ich frei habe, versuche ich mich aber auf die Kunst zu konzentrieren.
Wenn du nicht arbeitest, wie verbringst du deine Freizeit?
Ich arbeite!
Ninjas oder Piraten?
Merkwürdige Frage, aber ich müsste Ninjas sagen, sie sind effektiv und japanisch. Piraten waren nie mein Ding, sie wirken wie mörderische Witzbolde.
Wer ist dein Lieblingskünstler bzw. hast du ein Lieblingskunstwerk?
Ich mag wirklich, wirklich, wirklich gerne die skurrilen Arbeiten von Olaf Breuning. Allerdings würde ich sagen, dass die Maler Robert Bechtle oder Wayne Thiebaud mir am meisten zusagen.
Danke, Andrew!