Interview mit Anne Siems

1991, mit einem Abschluss der Hochschule für Bildende Kunst in Berlin in der Tasche, zog Anne Siems nach Seattle – wo sie auch heute noch wohnt. Für unsere ARTFLAKES-Interview-Serie haben wir sie zu einer virtuellen Tasse Tee eingeladen und mit ihr über ihre Arbeit geplaudert.

Anfangs entstanden ihre Bilder, deren Motive hauptsächlich inspiriert waren von medizinischen und botanischen Fachbüchern, auf Wachspapier. 2001 tauschte die Künstlerin diese Materialien gegen große Tafeln aus, auf denen seitdem ihre eindrucksvollen und ein bisschen verzaubert wirkenden Malereien entstehen.

Blumengirlanden, Rehe, bunte Vögel und Mädchen in fragilen Kleidern entwickeln zusammen eine verträumte Atmosphäre, die in ihrer Bildsprache an die Romane von Jane Austen oder den Bronte-Schwestern erinnert.

Was sie bei ihrer Arbeit inspiriert, welche Künstler sie bewundert und was einen perfekten Sonntag für Anne Siems ausmacht, erfahrt ihr nach dem Klick bei uns.

Seit wann und warum bist du künstlerisch tätig?
Ich habe schon von kleinauf mit grosser Begeisterung gemalt und gezeichnet mit allem was mir unter die Finger kam. Mein Vater, ein Kunstlehrer, hat uns immer viel Material zur Verfügung gestellt und hat uns zu Ausstellungen mit genommen.

Welche Art von Kunst machst du?
Ich mache Kunst die ich selbst gerne an der Wand habe. Die aus meinem Bauch kommt, nicht aus dem Kopf.

Woher nimmst du deine Inspiration?
Inspiration sind vor allem Bilder aller Art, seien es gemalte, fotografierte, aber auch Natur, Mode, Filme, Tiere, Träume, Geschichten aus Büchern und all das, was Leben ist.

Wie sieht ein gewöhnlicher Arbeitstag bei dir aus?
Ich versuche gegen 9 Uhr im Atelier zu sein, da höre ich fur 2 stunden beim Malen meine Lieblingsradiosendungen im hiesigen NPR Sender, dann mache ich einen Spaziergang mit meinem Hund oder gehe zu einem Sportkurs. Dann arbeite ich weiter bis ich um 15 Uhr, bis ich meine Tochter aus der Schule abhole. Manchmal kommt aber auch viel zu sehr der Computer und die Hausarbeit in die Quere…

Wie verbringst du den perfekten Sonntag?
Ohne im Atelier zu sein, einem Spaziergang und Handarbeiten aller Art.

Welche Schokoladensorte magst du am liebsten?
Dunkel dunkel!

Zeige mir dein liebstes Kunstwerk (von dir oder einem anderen Künstler)
Habe kein liebstes, mag aber vor allem Kunst aus dem 16-19.Jahrhundert.

Wen sollten wir als nächstes interviewen?
Julie Heffernan

Wenn du mit einem bekannten Künstler – tot oder lebendig – Kaffee trinken könntest, wen würdest du wählen?
Julie Heffernan

Wie lautet dein Lebensmotto?
Sich selbst kennenlernen –aus der Tiefe schöpfen.

Vielen lieben Dank, Anne!