Interview mit Clayton Junior

Clayton Junior, mit dem wir heute die Ehre haben, zu reden, wurde in Brasilien geboren und lebt nun in London. Seine Illustrationen von wunderlich aussehenden Figuren und Tieren mit mid-century design Anklang fielen uns direkt ins Auge.

ARTFLAKES erzählte er, seit wann er künstlerisch tätig ist und mit welchem Künstler er gerne einmal Kaffee trinken würde.

Seit wann und warum bist du künstlerisch tätig?
Mit 19 habe ich an der Universität angefangen, Drucktechniken zu lernen. Gleichzeitg zeichnete ich T-shirt-Motive für eine Skateboard Firma in meiner Heimatstadt. Dort habe ich ein paar wundervolle Skateboards von bekannten Marken wie Chocolate und  Zoo York gesehen und war total beeindruckt. In der Uni entdeckte ich alles vom deutschen Expressionismus bis hin zur zeitgenössischen Fotografie. Dann erkannte ich, dass ich gerne grafischer Künstler sein möchte.

Welche Art von Kunst machst du?
Ich mache Illustrationen, hauptsächlich für Magazine. Aber ich experimentiere mit der ganzen Bildsprache, die ich kenne. Ich habe bereits Kurzgeschichten und Comic Anthologien publiziert sowie ein „short graphic novel“ unter den Namen „Temporama“. Als Animation Designer entwickle ich Charaktere und Hintergründe für Projekte aller Art. Auch ein Musikvideo habe ich letzten gemacht, wofür ich auch die Geschichte geschrieben habe. Ich schreibe nicht mit Wörtern – Temporama sowie die meisten meiner graphic stories sind still und auch das Musikvideo ist eine rein visuelle Erzählung.

Woher nimmst du deine Inspiration?
Aus allem, was um mich herum ist, glaube ich. Aber die meisten bewussten Eindrücke kommen aus Büchern. Kürzlich habe ich „Distraction“ von Damon Young gelesen. Es ist ein philosophischer Überblick über die Rolle, die Ablenkung in unserem Alltag spielt, wirklich interessant. Jetzt lese ich auch die anderen Titel aus dieser Serie.

Wie sieht ein gewöhnlicher Arbeitstag für dich aus?
Ich stehe nicht gerne früh auf, weshalb 10 Uhr morgens bis 20 Uhr abends wie ein gewöhnlicher Arbeitstag für mich aussieht. Aber meine Projekte unterscheiden sich häufig sehr voneinander, weshalb ich eigentlich keine tägliche Routine habe. An den meisten Tagen fahre ich mit dem Rad in mein Studio. Wenn es regnet, nehme ich allerdings den Bus. Und wenn ich nicht so viel zu tun habe, schaue ich mir unterwegs noch eine Galerie oder einen Musikladen an.

Wie verbringst du den perfekten Sonntag?
Ein vernünftiges Feijoada mit meinen Freunden essen. An einem Platz, an dem es Bäume und Hängematten gibt.

Welche Schokoladensorte magst du am liebsten?
Seit kurzem stehe ich total auf dunkle Schokolade mit Orange.

Zeig mir dein liebstes Kunstwerk (von dir selbst oder einem anderen Künstler)
Ich habe zu viele Favoriten… Aber jedes Bild von Paul Klee könnte mein Lieblingsbild sein.

Wen sollten wir als nächstes interviewen?
Chis Haughton. Er ist ein großartiger Illustrator und Autor von Kinderbüchern, der auch an tollen Projekte mit Design und Fair Trade arbeitet.

Wenn du mit einem bekannten Künstler – tot oder lebendig – Kaffee trinken könntest, wen würdest du wählen?
Julio Cortazar, der argentinische Schriftsteller.

Wie lautet dein Lebensmotto?
Denke positiv und lerne immer dazu.

Danke, Clayton!