Interview mit Stacey Rozich

Stacey Rozich, Künstlerin aus Seattle, USA, ist in dieser Woche unser liebster Gast in unserem kleinen virtuellen Kaffeehaus von ARTFLAKES.

Sie hat Illustration am California College of Arts in San Francisco studiert und arbeitet nun unter anderem als freiberufliche Illustratorin.

Ihre farbenprächtigen Kunstwerke wirken, als kämen sie aus einer weit zurückliegenden, märchenhaften Zeit: Oftmals tragen ihre Charaktere traditonelle Trachten aus Skandinavien oder Osteuropa, große aber flauschige Monster, gruselige Masken und Blumen findet man bei ihr ebenfalls.

Wollt ihr wissen, woher Stacey ihre Inspiration nimmt? Dann weiterlesen!

Seit wann und warum bist du künstlerisch tätig?
Es ist immer ein komischer Moment wenn Leute herausfinden, dass ich „Kunst mache“ und fragen, „Was für Kunst?“ Ich bekomme dann für ein paar Sekunden Panik, während ich versuche, eine akkuraten Beschreibung für meine Illustrationen zu finden, die nicht blöd klingt. Bisher habe ich immer gesagt: Folklore aus Wasserfarbe und Erzählungen aus Gouache mit Fokus auf Muster. So weit, so gut.

Woher nimmst du deine Inspiration?
Ich recherchiere sehr viel über Folklore und Traditionen aus der ganzen Welt. Tiere und Bestien spielen eine große Rolle in den Religionen und Glaubensgemeinschaften der Eingeborenen, dies ist eines der stärksten Themen in meinen Arbeiten. Zuletzt habe ich mich mit religiöser Ikonografie, Holzdrucken der Renaissance und einer Menge illustrierten Manuskripten auseinandergesetzt, die sich mit aufregenden Themen wie Tod, Seuchen und der Apokalypse beschäftigen. Du siehst, wirklich lustiges Zeug…

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?
Weil ich in einer Schule arbeite bedeutet es, täglich um 7 Uhr aufstehen, dann sechs Stunden Schule und am Abend zuhause etwas an meinen eigenen Kunstwerken arbeiten. Wenn ich einen Traumtag hätte, an welchem ich mich nur mit meiner Kunst beschäftigen könnte, würde ich aufstehen und einen Kaffee in der Bäckerei nebenan holen (vorher würde ich mich selbstverständlich anziehen), nachhause gehen um E-Mails nachzuschauen, etwas zu recherchieren und an einem Projekt zu arbeiten, welches gerade am dringendsten ist. Momentan zeichne ich die ganzen Bilder für eine Einzelausstellung in der Sky High Gallery und eine Gruppen-Ausstellung in der Milwaukee Universität, die beide dieses Jahr im März stattfinden.

Wie verbringst du den perfekten Sonntag?
Mit meinem Freund ausschlafen, ein gemütliches Frühstück und dann ein bisschen zeichnen und malen. Später ein großes Essen für meine Freunde und die Familie und das Ganze vielleicht mit einem guten Film und einer auf dem Schoß dösenden Katze abrunden. Ich glaube ich gebe mich mit Kunst und Essen zufrieden!

Welche Schokoladensorte magst du am liebsten?
Glaub es oder nicht, ich liebe weiße Schokolade! Ich weiß, dass all diese hartgesottenen Schokoladen-Fans bei diesen Worten das Gesicht verziehen werden, aber ich kann nicht ändern, was ich liebe!

Zeige mir dein liebstes Kunstwerk (von dir oder einem anderen Künstler)
Ich bin mit Matthew Palladino zur Schule gegangen. Er ist ein verblüffender und urkomischer Typ. Einer dieser Menschen, deren neue Arbeiten anschaust und denkst – auch wenn sie irgendwie in Zusammenhang mit den früheren Werken stehen – „Wie zum Teufel ist er jetzt darauf gekommen?“

Wen sollten wir als nächstes interviewen?
Matthew Craven!Ein Künstler aus Brookly, er betreibt die Seite Artsauce.com und ist so talentiert. Schon wieder ein cooler Typ der auch Matthew heißt. Ich bin sicher, dass sich Kunstsammler schon bald um seine Arbeiten reißen werden.

Wenn du mit einem bekannten Künstler – tot oder lebendig – Kaffee trinken könntest, wen würdest du wählen?
Wahrscheinlich Paul Gaugin. Um ihn zum einen über die Prozesse und Theorien hinter seinem Kunststil auszufragen und dann alle saftigen Details aus seinem Liebesleben zu erfahren.

Wie lautet dein Lebensmotto?
Sei gut, mache deine Arbeit gut und bleib am Ball.

Vielen lieben Dank, Stacey!