Lieselotte Finke-Poser

Lieselotte Finke-Poser

"Begonnen habe ich meine künstlerische Tätigkeit mit der Portraitmalerei und zwar noch vor meinem Studium. Damals meist als Pastelle. Ich verdiente mir damit einen Teil meines Studiums. Nach Beendigung des Studiums bekam ich 1950 die ersten Buchillustrations-Aufträge und zwar zunächst Tiere, angefangen mit Fischen. Auch die über 30 Jahre lange freie Mitarbeit am Meyers Lexikon beinhaltete vorwiegend Tierdarstellungen. Das erforderte gründliche Studien im Zoo und bei Züchtern. Die Illustrationsarbeit war Brotverdienst. Nebenher war es aber nach wie vor das Portrait( meist Kinderportraits).Und natürlich das Weltgeschehen mit seinem unsagbarem Leid, das vor allem die Kinder hart traf und noch immer trift! Ich fühle mich immer wieder gedrängt darauf hinzuweisen!

Ja, ich liebe meine Wahlheimat Radebeul sehr und ich entdecke die Schönheit seiner Landschaft immer wieder neu. Es drängt mich die Natur im Wechsel der Jahreszeiten immer wieder neu darzustellen. Ich lasse mich vom Spiel der Wolken begeistern. Auf vielen Blättern nehme ich den Menschen ganz zurück und lasse die Natur in ihrer ganzen Größe erscheinen. Aber immer wieder kehre ich zum menschlichen Antlitz zurück. Und so wie die Weichheit eines Kindergesichtes, so fasziniert mich auch das faltendurchfurchte Gesicht eines alten Menschen. Selbst nun eine "Alte" halte ich mich nicht mehr am Äußeren auf, sondern versuche das Innere eines Menschen aufzuspüren. Da aber in jedem Menschen viele Seiten verborgen sind, so entstehen meist mehrere Portraits der gleichen Person - aber mit ganz verschiedenem Ausdruck. In gleicher Weise versuche ich in meinen Tierdarstellungen nicht allein die Vielfalt der Bewegungen, sondern auch die Vielfalt des Ausdrucks wiederzugeben. Das erfordert harte Arbeit, unermüdliche Beobachtung und Einfühlung. Immer, aber bin ich bestrebt - auch in meinen ernsten Blättern- dem Betrachter ein wenig Hoffnung und damit Freude am Leben zu geben.

L. Finke-Poser - April 2000

Und so fasse ich meine Arbeit auf:

Den Menschen zur Freude und zur Besinnung male ich meine Bilder. Besinnung auf den eigentlichen Wert und Sinn des Lebens. Die Kunst - so meine ich - hat die Aufgabe zu mahnen, zu rufen, sie soll wachrütteln und die Menschen zur Ehrfurcht vor allem Lebens, die Völker zum Frieden aufrufen! Aber ich meine die Kunst soll auch die Menschen froh machen, ihnen Freude vermitteln und Hoffnung geben. Sie soll beflügeln und Kraft schenken zum Leben. Ich glaube fest daran, dass wir sie nicht nur die grauen Töne sehen lassen! Sondern ihnen die Augen öffnen für all ? das Schöne, das uns umgibt. Viele Menschen haben den Blick dafür schon verloren. Das macht mich traurig und ich möchte etwas dagegen setzen.

L. Finke-Poser

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