Interview mit Morgan Blair

Wenn in Brooklyn, New York – dort lebt Morgan Blair – die Inspiration zuschlägt, dann muss alles herhalten, was gerade in der Nähe ist: Seien es Kassenzettel, Flugblätter oder die vorsorglich in die Tasche gepackten Moleskine-Büchlein – für Blair gibt es dann kein Halten mehr.

Das ist auch sehr gut, finden wir, denn so entstehen oftmals die absurdesten und wundervoll anzuschauenden Zeichnungen und Malereien. Die sind nicht immer bis in den letzten Pinselstrich zuende gedacht, bleiben häufig fragmentarisch. Aber stets bunt.

Warum Morgan Blair überhaupt Kunst macht und welche Schokoladensorte sie am liebsten mag, könnt ihr nach dem Klick nachlesen – ARTFLAKES hat ihn interviewt.

Seit wann und warum bist du künstlerisch tätig?
Nunja, seit ich ein kleines Kind war, aber warum, weiß ich nicht. Ich mochte es einfach, es hat mir Spaß gemacht. Ich habe keine Brüder oder Schwestern, also habe ich viel Zeit mit mir selbst verbracht.

Welche Art von Kunst machst du?
Ich bin mir nicht sicher. Wäre ich ein Musik-Genre, könnte man mich vielleicht „freak wave“ nennen.

Woher nimmst du deine Inspiration?
Mode, Musik und VHs und Computerspiele aus den frühen bis mittleren 1990ern. Popkultur. Oster-Süßigkeiten. Lego. Magic Eye. Puzzle. Und Gefühle.

Wie sieht ein gewöhnlicher Arbeitstag bei dir aus?
Zähneputzen. Griechischen Joghurt mit Honig und Kiwi essen und dabei die letzte Folge von Jersey Shore schaue. Dieselben Sachen wie am Vortag anziehen. Das Mittagessen vorbereiten und es mit meinem Computer in meinen Rucksack packen. Mit dem Fahrrad zu meinem Studio fahren und auf dem Weg dorthin mindestens ein Auto oder LKW verfluchen. Nachschauen, was mit den streunenen Katzen vor meinem Studio so geht. Versuchen, sie nicht zu verschrecken, denn ich glaube: Eines Tages werden wir gute Freunde. Ungefähr gegen Mittag dann ins Studio, NPR anschalten und Mittagessen. Den Rest des Tages an meinen Projekten arbeiten. Gegen 18h oder 19h nachhause fahren, Mails nachschauen, das Fahrrad die Treppen hochschleppen. Abendessen kochen mit meinem Freund, Roseanne schauen und darüber diskutieren. Dann noch ein Puzzle oder ein bisschen Computer, später schlafen.

Wie verbringst du den perfekten Sonntag?
An einem realistisch perfekten Sonntag würde ich zunächst Pfannkuchen mit vielen Früchten für mich und meinen Freund backen. Dann würden wir uns auf ein Abenteuer begeben – ein langer Spaziergang oder eine Fahrt mit dem Rad zu einem Vintage shop oder einem Park oder dem Meer oder in die Stadt. Dann ein bisschen mit Freunden flirten u nd mit einem riesigen Supermarkt-Einkauf nachhause, um eine große Suppe zu kochen und zu Genesis – ABACAB auf Kassette zu tanzen.

Welche Schokoladensorte magst du am liebsten?
Die Schokolade auf Malz Ostereiern, oder auf dem Unterteil eines süßen Mais. Oder „indian corn“.

Welches ist dein Lieblingskunstwerk (von dir selbst oder einem anderen Künstler)?
Alles von Anthony Ausgang , Michael
Dotson, and Richard Colman .

Wen sollten wir als nächstes interviewen?
Kill Pixie . Wenn er nicht verfügbar ist, würde ich sehr gerne ein Interview mit Lisa Frank lesen.

Wenn du mit einem bekannten Künstler – tot oder lebendig – Kaffee trinken könntest, wen würdest du wählen?
Ich trinke keinen Kaffee. Aber wenn ich das täte, dann mit dem schon verstorbenen Thomas Kinkade, ála Weekend at Bernies.

Wie lautet dein Lebensmotto?
Hmm… Das kann ich glaube ich nicht in einem Satz formulieren. Allerdings habe ich so in der vierten oder fünften Klasse entschieden, dass die Geschichte nur in eine Richtung geht, weshalb mein sein Bestes geben sollte, dass sie so läuft, wie man es möchte. Leben also. Ist das ein Motto?

Vielen Dank, Morgan!